Verantwortung für Brustimplantate

Werner Mang fordert mehr Sorgfalt und Qualitätsbewusstsein bei Brust-OPs.

Vor fünf Jahren geriet der französische Hersteller PIP mit dem Vertrieb von Billigsilikon in die Schlagzeilen. Jetzt klagt eine Geschädigte vor dem Bundesgerichtshof. In Deutschland wurden über 5.000 Frauen mangelhafte Implantate eingesetzt. Prof. Dr. Werner Mang, der ärztliche Direktor der Bodenseeklinik, sieht nicht nur ein Vergehen des Herstellers – auch der Chirurg sei in der Verantwortung: „Ich habe immer schon vor den Mängeln dieser Implantate gewarnt.“


Auch wenn eine Brustvergrößerung „nur“ der Schönheit dienen soll – wie bei jedem Eingriff muss auch hier äußerste medizinische Sorgfalt gelten, sowohl bei der chirurgischen Technik wie auch beim verwendeten Material. Wird dieses Gebot verletzt, bestehen für den Patienten erhebliche gesundheitliche Risiken. Werner Mang, ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, sieht deshalb im Fall der rund 5.000 geschädigten Frauen nicht nur den Hersteller in der Pflicht. Er selbst habe immer vor den Billig-Implantaten gewarnt, betont Mang. „Selbst auf Verlangen meiner Patienten hätte ich derartige Produkte niemals eingesetzt.“ Das Fachärzteteam der Bodenseeklinik hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Brustvergrößerung – jährlich werden über 500 Eingriffe vorgenommen. Verwendung finden dabei seit Jahren ausschließlich Implantate aus Silikon in Gelform. „Prinzipiell sollten sich Patienten vor einem solchen Schritt sehr genau informieren, zu welchem Arzt sie gehen“, betont Mang.