„Schlauchboote gehören in den See, nicht ins Gesicht.“

Der moderne Beauty-Wahn - Professor Dr. Mang ist gelinde gesagt: skeptisch. Über die Hintergründe und den Sinneswandel in der Schönheitschirurgie spricht er im FREUNDIN-Interview.

„Schönheit“ ist ihm bei Menschen erst einmal nicht das Wichtigste. Professor Mang achtet zuerst darauf, ob ihm Menschen sympathisch sind, denn „schöne Menschen“ können oft anstrengend - weil langweilig sein.
Die „Deformation Professionelle“ ist bei Professor Mang schließlich nicht sehr ausgeprägt: im Alltag und jenseits des Operationssaals will er „Verbesserungspotentiale“ bei seinen Mitmenschen gar nicht erst wahrnehmen.

Zwei Drittel aller Eingriffe in der Bodenseeklinik sind zwar medizinisch indizierte rekonstruktive Eingriffe, doch es gibt auch reine Schönheitsoperationen, wie beispielsweise eine Fettverteilungsstörung wie die „Reiterhose“ bei Frauen, die zu einem allgemein verbesserten Wohlbefinden beitragen können.

„Eine neue Nase ist wie ein neues Leben“

Einem Patienten nähert sich Professor Mang zunächst psychologisch – und stellt Fragen: er will wissen, warum ein Patient zu ihm kommt. Erst wenn ihm alle Beweggründe vernünftig erscheinen, handelt er. Eine klare Grenze zieht er, wenn Menschen mit absurden Schönheitsvorstellungen zu ihm kommen. Das „Ronaldo-Sixpack“ oder „Bayerische Waden“ stehen ebensowenig im Operationsportfolio wie Instagram-Lippen, eine dritte weibliche Brust, Po-Implantate oder die Entfernung des Mittelfußknochens, die das Tragen höherer High-Heels ermöglicht. „Ästhetische Chirurgie sollte nie zu medizinischen Problemen führen“, sagt Professor Mang – und weiter: „Vernünftige Schönheitschirurgie ja, Schönheitswahn nein.“

Außer den Schönheitsidealen, die den Sozialen Medien entsprungen sind, haben sich auch andere Aspekte verschoben – die Menschen gehen insgesamt viel lockerer mit dem Thema Schönheitschirugie um, und die Altersgrenzen der Menschen, die in Professor Mangs Klinik kommen, haben sich verschoben: sie liegt heute etwa zwischen 14 und 85 Jahren.

Ans Aufhören denk Professor Mang übrigens keineswegs – zu operieren ist sein Leben. Er nimmt regelmäßig an Fortbildungen und Kongressen teil und entwickelt innovative Ideen. Bei dem Wort "Rente" „wird ihm ganz schlecht“: er hat seinen Vertrag schon einmal um fünf weitere Jahre verlängert.

Lesen Sie hier das ausführliche und interessante Interview mit Professor Mang in der FREUNDIN.