Buchvorstellung in ARD und ZDF
Was die „Bella Figura“ betrifft, sind Professor Mang die modernen Entwicklungen schon lange ein Dorn im Auge. Was aktuell mit den technischen Mitteln der Neuen Medien – z.B. Fotofilter - problemlos möglich ist, soll „in Natura“ dann auch so aussehen. „Diese Entwicklung ist krank. Mark Zuckerberg hat ein Monster erschaffen“, sagt er dazu.
Und die Nachfrage steigt – das bemerkt nicht nur Professor Mang von der Bodenseeklinik, sondern auch seine Kollegen: „Die Leute sehen dort nur noch schön gemorphte Vorbilder“, sagt Professor Mangs Berufkollege Alexander Hilpert, der in Düsseldorf praktiziert.
Da ist man sich einig: aufgrund der Pandemie sind die Anfragen diesbezüglich etwas zurückgegangen, doch der Anstieg ist zu erwarten. Wer mit seinem eigenen gemorphten Vorbild auf dem Smartphone zu ihnen kommt, wird wieder weggeschickt. Was tun dann die jungen Leute? Sie gehen woanders hin – doch man sieht sich wieder, wenn der Schaden von unqualifizierten Ärzten bereits angerichtet ist.
Professor Mang wendet sich engergisch und entschieden gegen den Wildwuchs in seinem Metier, der am Ende allen schadet. Die Bezeichnung „Schönheitschirurg“ ist schließlich nicht geschützt, weswegen sich auch fachlich im Grunde unqualifizierte Ärzte mit entsprechenden Eingriffen ein Zubrot verdienen. „Sogar Heilpraktiker dürfen dem Gesetz nach Falten unterspritzen, die Ausbildung kann man auch online machen“ sagt Professor Mang.
Und nicht nur Jugendliche – auch Erwachsene sind anfällig
Die Videokonferenz ist für Viele – pandemiebedingt - im Home Office zum Alltag geworden: man sieht seine Kollegen auf dem Bildschirm, aber ebenso lange sieht man auch sich selbst. Ist man nun vermehrt dieser – im Grunde unnatürlichen – Dauerselbstbetrachtung ausgesetzt, hat man genügend Zeit, „Makel“ an sich zu erkennen und zu benennen. Bestätigt wird diese Tatsache auch dadurch, dass 27 Prozent der Mitglieder des DGÄPC (Deutsche Gesellschaft für plastisch-ästhetische Chirurgie) angeben, dass im Frühjahr 2020 vermehrt Lehrer zu ihnen kamen – Erklärung? Fernunterricht per Zoom.
Der 71-jährige Professor Mang selbst bleibt seinen eigenen Spuren des Alters gelassen: „Ich bin stolz auf meine Tränensäcke“.
Hier geht es zum ausführlichen Artikel mit Professor Mang in der Saarbrücker Zeitung.